VEREINIGUNG KATHOLISCHER ÄRZTE DER SCHWEIZ

ASSOCIATION DE MEDECINS CATHOLIQUES SUISSES

ASSOCIAZIONE MEDICI CATTOLICI SVIZZERI

Membre de la Féderation européenne (FEAMC) et internationale (FIAMC) d'associations de médicins catholiques



VKAS

Die VKAS unterstützt und fördert eine christliche Orientierung der Medizin. Dabei stützt sie sich auf das Lehramt der Katholischen Kirche. Das heisst insbesondere:

Die Vereinigung wird von ordentlichen Mitgliedern gebildet, d.h. von den in der Schweiz wohnhaften katholischen Ärzten und Medizinstudenten, welche die Zweckbestimmung der Vereinigung annehmen und den Jahresbeitrag entrichten (für Assistenzärzte reduziert, für Studierende frei). Außerordentliche Mitglieder sind natürliche und juristische Personen mit analoger Zielsetzung aus dem In- und Ausland, unabhängig von religiösem Bekenntnis. Außerordentliche Mitglieder und Ehrenmitglieder haben eine beratende Stimme.


Stellungnahme zur Grenze zwischen psychiatrischer und exorzistischer Hilfeleistung


Die Entscheidung von Bischof Joseph Maria Bonnemain, im Bistum Chur keinen Exorzisten mehr zu bestellen, wurde über die Landesgrenzen hinaus kommentiert und viel beachtet. Bei manchen Gläubigen hat sie für erhebliche Irritationen und Verwunderung gesorgt, ist doch die exorzistische Tätigkeit Jesu von den Evangelien gut bezeugt und dokumentiert. Als engagierte Mediziner und gläubige Katholiken gehen davon aus, dass die Medizin nicht alles erklären und heilen kann, worunter der Mensch leidet. Wir gehen davon aus, dass es auch Dunkelheiten gibt, bei denen der Glaube helfen kann. Mit der Kirche gehen wir ebenfalls davon aus, dass Jesus die Realität des Dämonischen ernst genommen hat. Gerade die in der Bibel geschilderte Reaktion der Schweineherde auf den Exorzismus Jesu im Zusammenhang mit der Befreiung des Besessenen von Gerasa zeigt, dass es sich in diesem Fall nicht um eine rein psychische Erkrankung handelte, sondern um wirkliche übernatürliche Besessenheit. Dafür sprechen auch andere Indizien. Der Vorstand der Vereinigung der katholischen Aerzte der Schweiz gehen mit Bischof Joseph Maria Bonnemain einig, dass psychische Erkrankungen mit medizinischen und psychotherapeutischen Massnahmen behandelt werden sollen, und dass wahrscheinlich im Bistum Chur ein grosser Teil der Hilfesuchenden mit solchen Problemen sich an die Seelsorger wenden. Im Zusammenhang des Satanismus und anderer spiritistischer Praktiken aber gibt es Phänomene, die rein medizinisch nicht zu erklären und zu therapieren sind. Es gibt diesbezüglich internationale Standards. Im sogenannten «Befreiungsdienst» werden Hilfesuchende von medizinischem Fachpersonal zunächst psychiatrisch abgeklärt. Erst wenn das Leidensphänomen den rein medizinisch-psychologischen Rahmen sprengt, werden priesterliche Dienste beansprucht. Als katholische Ärzte stehen wir zur Verfügung für interdisziplinäre Teams, durch welche Grenzüberschreitungen vom natürlichen zum übernatürlichen Bereich vermieden werden können, echte übernatürliche Phänomene aber auch nicht geleugnet werden. Wir erinnern daran, dass Jesus diesbezüglich den Aposteln bzw. der Kirche Vollmachten gegeben hat, was auch Bischof Joseph Maria Bonnemain nicht in Abrede stellt. Die entfachte Diskussion könnte uns weiterbringen und den interdisziplinären Austausch fortführen. In der Universalkirche ist das Thema jedenfalls nicht vom Tisch. Es finden diesbezüglich internationale Kongresse statt. Papst Franziskus hat sich dazu anerkennend und würdigend geäussert. Im Katechismus der katholischen Kirche wird die Thematik an verschiedenen Stellen genannt und erörtert. An römischen Hochschulen gibt es interdisziplinäre Ausbildungsgänge zum Exorzisten für eine kompetente diesbezügliche Unterscheidung der Geister.

Zürich, 01.12.2022 Vorstand der Vereinigung katholischer Aerzte der Schweiz VKAS

link zum Dokument Stellungnahme VKAS


Der Christliche Arzt

Information auf:

https://www.kloster-disentis.ch/ora/termine-und-veranstaltungen/der-christliche-arzt

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GEBET DES ARZTES

Vater im Himmel, Du hast den Menschen nach Deinem Ebenbild geschaffen und ihn zur Liebe berufen. Krankheit und Tod sind Folgen der Erbsünde. Du aber willst, dass alle Menschen gerettet werden. Darum hast Du deinen Sohn als Erlöser gesandt. Dafür danken wir Dir und lobpreisen Dich.

Jesus Christus, unser Herr und Heiland, Du hast Sünden vergeben und Kranke geheilt. Du hast für uns gelitten und bist für uns gestorben. In Deiner Auferstehung hast Du den Tod besiegt. Als Arzt der Seele und des Leibes hast Du den Menschen gedient. Dafür danken wir Dir und lobpreisen Dich.

Heiliger Geist, unser Tröster und Beistand, Du bist ausgegossen in unsere Herzen, um uns zu helfen, die Liebe des dreifaltigen Gottes zu erwidern. Dafür danken wir Dir und lobpreisen Dich.

Vater im Himmel, lass uns in jedem Patienten ein Kind Gottes erkennen, ausgestattet mit der Würde, die jeder Person eigen ist, berufen zur ewigen Glückseligkeit bei Dir.

Jesus Christus, lass uns bei unserem Dienst des Heilens dir nachfolgen. Lass uns in jedem Leidenden Dein Anlitz erkennen und in jedem Kranken Dir dienen.

Heiliger Geist, gibt uns die Kraft, unseren Patienten beizustehen und sie zu trösten, wo leibliche Heilung nicht mehr zu erwarten ist. Hilf uns, die Grenzen unseres Handelns anzunehmen und unser Wirken immer wieder in Gottes Hand zu legen, der uns liebt jetzt und in Ewigkeit.
Amen

Christoph Casetti, 2005

Domprobst Msgr. Christoph Casetti, unser langjähriger geistlicher Begleiter und lieber Freund ist am Sonntag, 09.02.2020 leider von uns gegangen.
Er hinterlässt eine grosse Lücke.
Todesannzeige